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Von Innsbruck nach Venedig

Von Innsbruck geht es den Brennerpass hoch. Wetter ist schlecht, aber die Beine sind gut und so fahr ich hinterm Pass noch ein ganzes Stück nach Südtirol rein. Durch das Pustertal geht es bis Toblach. Es gibt viele sehr hübsche Orte, aber ich kann dem Radfahren in den Alpen bis hierher nicht viel abgewinnen, da man die meiste Zeit den verkehrsreichen, lauten Strassen sehr nah ist. Aber ab Toblach ändert sich das, ab jetzt geht es auf einer alten Bahntrasse den Passo Cimabanche auf 1530m hinauf, was den höchsten Punkt meiner Alpenüberquerung darstellt. Die berühmten Drei Zinnen der Dolomiten bekomme ich leider nicht zu sehen, da sie von Wolken verdeckt sind. Hinter dem Pass endet Südtirol und beginnt Venetien. Die Abfahrt durch Tunnel, schroffe Berge, üppige Vegetation und halbverlassene Bergdörfer ist spektakulär.

Nachdem ich aus den Alpen raus bin, fahre ich auf der Strada del Prosecco, die durch die Anbaugebite für die Proseccotrauben führt und ab Treviso folge ich einem tollen Radweg entlang von Flüssen und Kanälen bis zur Lagune von Venedig. Inmitten der wohl grössten Campingplätze Europas stelle ich mein Zelt auf einer kleinen Camping Oase in Laufweite von Strand und Fähre nach Venedig auf.

Meine belgischen Campingnachbarn spendieren mir Pfannkuchen zum Frühstück und nach einem kleinen Ausflug zum Strand treffe ich in Venedig Francesco, mit dem ich vor ein paar Jahren in Nepal einige Zeit zusammen gewandert bin. Er braut und vertreibt selbst Bier und wir verkosten die drei Sorten im Irish Pub, was sein zweites Wohnzimmer ist. Hierher hatte ich auch von meinen Eltern ein Objektiv für meine Kamera senden lassen, das nicht rechtzeitig vor Abreise aus der Reparatur kam, und das ich nun in Empfang nehme. Er zeigt mir auf dem Weg zur Fähre noch ein paar Schleichwege durch die Stadt und erzählt mir ein paar interessante Anekdoten.

Der nächste Tag ist der Kunst gewidmet. Die Biennale findet alle zwei Jahre statt und ist eine riesige internationale Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Auch wenn die ganze Stadt eigentlich schon Kunstwerk genug ist, will ich mir das nicht entgehen lassen. Und ich bin dann auch von den ganzen Eindrücken überwältigt. Auch wenn ich mit einigen Werken nicht viel anfangen kann, ist zumindest die Art und Weise der Präsentation vor der Kulisse dieser Stadt absolut sehenswert.

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