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Von Rom nach Gargano

Mit Elisabetta und Gabriele verbringe ich einen unvergesslichen Tag in Rom. Beginnend mit einem typisch sizilianischen Frühstück und sehr spät endend mit einem nächtlichen Spaziergang durchs Zentrum. Die nächsten Tage erkunde ich noch auf eigene Faust weiter die Stadt und erklimme die Kuppel des Petersdom, was den höchsten Punkt der Vatikanstadt darstellt, was der kleinste allseits anerkannte Staat der Welt ist. Es gibt hier tatsächlich auch eigene Botschaften vieler Länder.

Nach vier Tagen Rom geht es wieder in die Berge Richtung Adria-Küste. Ich merke, wie mich das Meer anzieht und so bleibt es trotz schöner Landschaften und Orte auf dem Weg eine kurze Überquerung ohne längere Aufenthalte. Ich habe meine erste Begegnung mit einem grossen aggressiven Hund, der sich zum Glück von einem angedeuteten Wurf mit meiner Trinkflasche beeindrucken lässt.

Ich erreiche die Küste in Pescara, wo ich Francesco auf zwei Biere treffe. Den Francesco kenne ich, wie den Venezianer, auch vom Trekking in Nepal. Er hatte vor zwei Jahren, ähnlich wie ich, eine Radtour Richtung Osten geplant, was Corona verhinderte. Wir radeln noch ein Stück zusammen die Küste entlang und er empfiehlt mir einen wilden Strand für die Nacht.

Kurz hinter Pescara gibt es einen tollen Radweg auf einer alten Bahnstrecke direkt an der Küste. Ich hätte auch bei Francesco pennen können, die Nacht am Strand lockt mich aber zu sehr. Später bereue ich es etwas. Einerseits werden die 50km zum Strand ganz schön lang, ausserdem fällt mir ein, dass an dem Abend das Champions-League-Finale ist, das ich ganz gern gesehen hätte. Zudem geht es mir am nächsten Morgen schlecht. Schlappheit, Übelkeit und Bauchschmerzen. Als Ursache tippe ich auf einen Brunnen, an dem ich mein Trinkwasser aufgefüllt habe, aber wer weiss. Mit mehreren langen Pausen schleppe ich mich 45km zu einem über Airbnb gefunden Garten, wo ich mein Zelt aufstellen kann und lege mich sofort hin.

Am nächsten Morgen geht es mir etwas besser, Essen bekomme ich aber noch nicht hinunter. Die 75 flachen Kilometer entlang der Küste zu einem netten Zeltplatz sehen machbar aus. Der Tag wird aber ganz schön qualvoll. Einmal fehlt eine Brücke, wodurch es zu einem grossen Umweg und zu einer unschönen Begegnung mit einem Rudel aggressiver Hunde kommt. Zum Glück hilft auch hier der angedeutete Flaschenwurf. Ich hoffe das bleibt so auf der weiteren Reise. Ein grosses Stück der Etappe ist begleitet von starkem Gegenwind und LKW-Verkehr. Erst nach Stunden gibt es eine Einkehrmöglichkeit. Blöderweise gibt es nur Meeresfrüchte, die für meinen Magen eher nicht das ideale sind. Da ich aber nichts mehr zu essen dabei habe und ich eine Stärkung brauche, gibt es Spaghetti Vongole (mit Miesmuscheln). Der Magen rebelliert nicht und so geht es weiter im gleissenden Sonnenlicht gegen den Wind. Der nächste grosse Umweg wartet weil der anvisierte Sandweg irgendwann unbefahrbar ist. Irgendwann fangen meine Füsse an zu brennen. Ich ziehe die Socken aus und stelle einen roten Ausschlag fest. Keine Ahnung was das jetzt wieder ist, Meeresfrüchte-Allergie, Sonnenbrand oder hat das noch was mit der Magengeschichte zu tun? Zum Schluss ist der angesteuerte Zeltplatz nicht auffindbar, andere Zeltplätze in der Gegend sind noch geschlossen. Ich finde zum Glück einen bezahlbaren Bungalow weitere 8km entfernt, den ich ganz schön zerstört erreiche. Als ich geduscht im Bett liege, fühl ich mich aber schon wieder ganz gut.

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