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Von Peshkopi nach Metsovo

Vor der Abfahrt aus Peshkopi werde ich von der Campingplatzfrau wieder mit Raki versorgt, dann geht es über die Grenze nach Nordmazedonien. Ich fahre durch ein landschaftlich wunderschönes Tal. Wenn man aber etwas genauer hinschaut, liegt auch leider sehr viel Müll herum. Das und ein gefährliches Überholmanöver eines Autofahrers auf einer Abfahrt bei hoher Geschwindigkeit, bei der er wegen Gegenverkehr nur wenige Zentimeter Platz lässt, trüben meinen Eindruck von Nordmazedonien etwas. In Albanien ging es gemächlicher zu. Am gleichen Tag geht es dann auch wieder über die Grenze nach Albanien.

Nach einer Nacht am herrlichen Ohridsee, dem ältesten bekannten See Europas, geht es in die nette kleine Stadt Korca, die mich sehr an Städte in Peru oder Guatemala erinnert. Es gibt einen gemütlichen Brauereibiergarten, in dem 0,4l köstliches Bier umgerechnet 58 Cent kosten und ein Gjon Mili Museum. Gjon Mili war ein bekannter in Korca geborener Fotograf, der unter anderem Picasso und Adolf Eichmann (im Gefängnis) fotografiert hat.

Dann geht es in Richtung griechischer Grenze und dem Pindos-Gebirge. Die Landschaft wird immer bergiger und wilder. Auf der griechischen Seite ist kaum noch ein Auto unterwegs und es gibt nicht mehr, wie in Albanien, in jedem kleinen Nest einen Minimarkt und ein Café. Da ich nichts mehr zu essen habe, habe ich dann keine Wahl und muss 150 Höhenmeter nach Konitsa hochstrampeln, um was einzukaufen. Wieder gut mit Essen ausgestattet geht es in die spektakuläre Bergwelt mit tiefen Schluchten, klaren Flüssen und schön anzuschauenden Steinbrücken. An einem Fluss finde ich die perfekte Boofe für die Nacht.

Morgens wandere ich den Fluss entlang in die Schlucht hinein und es ist eine der schönsten Wanderwege, die ich gesehen habe. Dann mache ich einen Abstecher nach Vikos, wo es ein idyllisches Gartencafé mit netter alter Dame und grossatiger Aussicht auf die Vikos-Schlucht gibt.

Da es keine Unterkünfte für mein Budget oder Zeltplätze in der Gegend gibt, zelte ich wieder wild auf einer Wiese. Im Pindos-Gebirge gibt es Braunbären und ich muss öfter an den Film „Backcountry“ denken. Mir ergeht es aber besser, als dem Mann im Film und der nächste Tag ist wieder wunderschön. Ich nehme ein erfrischendes Bad im Fluss, sehe einige interessante Tiere auf und neben der Strasse, wie Gottesanbeterin, Hirschkäfer und Schildkröten. Es wird immer wilder und ich treffe quasi gar kein Auto mehr. Auf der Strasse sehe ich des öfteren Kot, der verdächtig nach Bär aussieht und ich habe auch wieder ein Stelldichein mit drei Hunden. Diesmal hab ich aber genügend Tempo, so dass sie mir nicht lange folgen wollen. Nach einer Nacht an einem einsamen Stausee auf 1400m Höhe buche ich mir ein Zimmer in Metsovo. Ich brauche mal wieder eine Dusche, Geräte müssen geladen und Blog geschrieben werden.

 

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