Plovdiv ist eine Entdeckung. Es gibt eine wunderschöne Altstadt, römische Relikte, einladende Bars, viel Open-Air-Live-Musik, herrliche Parks und Aussichtspunkte.
Es zieht mich dennoch nach einer Nacht Richtung Rila-Gebirge, wo mit 2925m der höchste Berg Bulgariens und des Balkans, der Musala, auf mich wartet. Ich durchquere eine wunderschöne hügelige, dünn besiedelte Landschaft. Überall wachsen Wein, Äpfel und Birnen.
In Borovets, ein Wintersportort auf 1300m und Ausgangspunkt der Musala-Besteigung, ist es schon winterlich kalt und es geht am nächsten Morgen bei Minusgraden Richtung Gipfel. Trotz Schnee und Kälte ist die Besteigung nicht schwierig. Am Gipfel laden mich vier Schotten auf einen Tee ein und es gibt eine niedliche Gipfelkatze. Nach 9,5h Auf- und Abstieg bin ich zurück auf dem Campingplatz in Borovets.
Eigentlich wollte ich mir als nächstes Sofia angucken. Ich hab aber keine besondere Lust auf eine Grossstadt und fahre stattdessen in Richtung serbischer Grenze, wo der Eurovelo 13, der Iron Curtain Trail, verläuft. Ich bereue es nicht. Es ist einer der landschaftlich schönsten und entspanntesten Abschnitte der gesamten Tour. Leider hat meine Kamera nun wohl doch den Geist aufgegeben und es gibt nun nur noch Handyfotos. Ich hoffe, sie wird mir nicht zu sehr fehlen.
Nach einer Woche Bulgarien, die mir unheimlich gut gefallen hat, geht es über die Grenze nach Serbien. Da ich Geräte laden muss, nehme ich mir in Pirot für 15 Euro ein nettes Zimmer in einer Pension. Nächstes Ziel ist die Donau, der ich dann wahrscheinlich bis Wien folgen werde.